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Revolution - Das Atari CD Magazin 1997
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HP-PATRO.TXT
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1996-05-07
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8KB
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170 lines
Wiederauffuellen der doppelten Patrone des HP
---------------------------------------------
Was braucht man?
- Pelikan 4001
- evtl. etwas Isopropanyl 70%-90% aus der Apotheke (zur Reinigung)
- 'ne Spritze mit nicht zu langer Kanuele
- eine Heissklebepistole oder Silikon - Alleskleber tuts wohl auch
- Tesa oder besser Isolierband
- Am Anfang vielleicht noch Einweghandschuhe
- den Arbeitsplatz : Ein Waschbecken
Vorbemerkungen
Die HP-Patrone ist sehr robust aufgebaut - Ihr muesst also keine Angst davor
haben, die Patrone z.B. komplett in heisses Wasser zu tauchen, oder kraeftig
anzufassen (Selbst die Duesen unten bekommt man nicht kaputt...) Mit diesem
Wissen kann man doch schonmal lockerer an die ganze Sache rangehen.
Nichtsdesdo trotz uebernehme ich natuerlich keinerlei Verantwortung dafuer,
sollte eine Patrone dennoch mal ueber'n Jordan gehen. Auch moechte ich hier
nochmal davor warnen, dass die Patrone ziemlich haessliche schwarze Flecken
produzieren kann, deshalb wuerde ich saemtliche Arbeiten nur an unten be-
schriebenem Arbeitsplatz durchfuehren.
Solltet Ihr uebrigens eine doppelte Patrone haben, die bei tiefschwarzen
Ausdrucken feine weisse Linien produziert - das liegt an der Original
HP-Tinte. Sobald nur Pelikan drin ist und ca. 100 Blatt gerduckt sind, hat
sie ein prächtiges Druckbild! (Ich hab schon neue Patronen ausgeleert und
neu befuellt...)
Wie ist die Patrone aufgebaut?
Die doppelte Patrone hat - logo - wie die normale unten ihre Duesen. Weiterhin
ist unten ein Kanalsystem (kreisfoermig) sichtbar, das in einem Ventil mit
einer Stahlkugel endet, wo es in's Patroneninnere fuehrt. Durch diesen Kanal
wird die Belueftung der Patrone durchgefuehrt, wenn gedruckt wird. Sollte Eure
Patrone mal nicht drucken (kam auch schon bei neuen vor!), schaut doch mal, ob
in dem Kanal vielleicht eingetrocknete Tinte ist. Wenn ja, gebt mit der Spritze
etwas Isopropanyl in die Oeffnung, lasst es einwirken und pustet kraeftig rein,
damit bekommt man das Ding schon wieder frei (Vorsicht, es koennte an den
Duesen rausspritzen).
Oben an der Patrone sieht man im Eck eine kleine weisse Kugel. Diese wird im
Werk eingedrueckt, nachdem die Patrone befuellt wurde (genau wie bei einer
Fuellerpatrone). In der Mitte ist ein weisser Plastikzylinder, der mit einer
Bohrung versehen ist. Diese Bohrung muendet in 2 kleinen Plastiksaecken, die
sich bei zunehmender Befuellung der Patrone ausdehnen.
Der Arbeitsplatz
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der beste Arbeitsplatz fuer die
Befuellung ein Waschbecken ist. Darin sollte etwas Wasser sein, in das evtl.
schwarze Farbe tropfen kann - somit bleiben keine Rueckstaende am Waschbecken.
Das Befuellen
Zuerst muessen die nicht benoetigten Oeffnungen abgedichtet werden. Dazu klebt
man ein Tesa/Isoband ueber die Oeffnung des unteren Kanalsystems und - _NUR_
sofern die Plasticksaecke noch nicht aufgeblaeht sind - auch ueber den oberen
Plastikzylinder. Sind sie jedoch aufgeblaeht, ist es nuetzlich, Luft aus der
Oeffnung des Zylinders zu saugen und die Oeffnung dann schnell zu ver-
schliessen. Dies ist jedoch nicht notwendig, die Patrone druckt auch so prob-
lemlos.
Als sinnvoll hat es sich erwiesen, die Patrone nicht bis zum letzten Tropfen
leerzudrucken, sondern kurz davor einfach aus dem Drucker zu nehmen und ca.
2 Tage (bei Zimmertemperatur) liegen zu lassen. Dabei verstopfen dann saemt-
liche Duesen, so dass beim Befuellen unten keine Tinte rauskommen kann (Keine
Angst, die Duesen kriegt man schon wieder frei). Ach ja, Zukleben der Duesen
nutzt nichts, selbst gut klebendes Isoband loest sich durch die Tinte ab, das
gibt 'ne Sauerei!
Nun stoesst man die Plastikkugel einfach mit einem Nagel oder einer Schraube
ins Innere der Patrone (sollte jemand einen Weg gefunden haben, die teuflisch
harte Kugel rauszubekommen, Mail an mich...). Die Kugel stoert spaeter in der
Patrone keineswegs, da sie dauernd oben schwimmt und somit nichts wichtiges
verstopfen kann. ACHTUNG! Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Patrone aus den
Duesen zu tropfen, sofern diese nicht verstopft sind.
Man fuellt nun durch das entstandene Loch mit Hilfe der Spritze/Kanuele die
Tinte entweder pur (genuegt vollkommen), oder mit ca. 2% Isopropanyl versetzt
in die Patrone ein. Dabei sollte man darauf achten, die inneren Plastikbeutel
oder gar die Duesen nicht zu verletzen. Wenn die Duesen nicht verstopft sind,
sollte man die Patrone etwas schraeg halten, damit unten nicht zuviel wieder
rauskommt. Auch wird es kaum moeglich sein, die Patrone in diesem Fall komplett
zu befuellen.
Ist die Patrone ganz befuellt, sollte man noch etwas warten (sofern die Duesen
verstopft sind), damit der evtl. entstandene Ueberdruck noch raus kann. Danach
wird die Oeffnung mit Heisskleber oder Silikon abgedichtet. Hat man nur Alles-
kleber, so leert man sich etwas in die Handflaeche (am Besten _vor_ dem
Befuellen der Patrone!) und reibt einfach mit einem Finger drin rum. Nach ca.
3 Minuten bildet sich daraus ein kleiner 'Popel', mit dem man die Oeffnung
dann verschliessen kann (keine Angst, die Hand wird praechtig sauber, da
bleibt kein Klebstoff zurueck, zumindest nicht bei UHU und Technicoll ;-)).
Danach kann man saemtliche Klebestreifen von der Patrone entfernen und sie
ca. 10 Minuten auf dem Kopf stehen lassen, damit der letzte Ueberdruck
entweichen kann (Das Kanalsystem zuletzt oeffnen, damit da keine Tinte raus
kann!).
So, zum Schluss werden die Kontakte der Patrone gebuerstet, da vielleicht
Wasser dran war und Kalkrueckstaende gebildet hat. Danach wird etwas
Isopropanyl auf einen Lappen gegeben und die Patrone mit den Duesen darauf
gestellt. Dabei loest das Isopropanyl die eingetrocknete Farbe in den Duesen
an und zieht Tinte aus der Patrone in den Lappen. Hat sich ein schwarzer Fleck
auf dem Lappen gebildet stellt man die Patrone sicherheitshalber noch an
irgend eine Kante, damit die Duesen nach unten frei in die Luft haengen und
legt einen Lappen drunter. Wenn die Patrone 2 Minuten lang nicht tropft
habt ihr gewonnen und koennt mal einen Testdruck riskieren (FONT-Taste halten
und den HP einschalten. Dabei sieht man, ob alle Duesen funktionieren).
Sollten noch einige Duesen verstopft sein, wiederholt einfach die Prozedur
mit dem alkoholgetraenkten Lappen.
Wie lange geht's gut?
Ich befuelle regelmaessig die Patronen von Bekannten, schon weil ich es
aus Umweltgesichtspunkten nicht einsehe, dauernd die leeren Patronen wegzu-
werfen. Meine eigene Patrone hat nun ca. 15 Fuellzyklen hinter sich und
druckt noch wie am ersten Tag...
Die farbige Patrone
z.Zt. mache ich die ersten Versuche mit der farbigen Patrone. Obiger Tip mit
dem "Duesen frei kriegen" geht hier nicht, die Patrone druckt danach ueber-
haupt nicht mehr. Man muss stattdessen die gruene Kappe oben wegbrechen und
mit Pressluft kurz in die Oeffnung pusten (Der Mund reicht nicht, das muessen
schon so 2 bar sein...).
Ich habe im Zuge dieser Experimente bereits in der CHEMIE.GER nachgefragt, ob
jemand die Adresse eines chemischen Zubehoerhandels hat, aber kein Schwein
hat sich gemeldet. Dieser bietet naemlich Farbpigmente an, die man dann mit
Wasser & Alkohol mischen kann, um die farbige Tinte selbst herzustellen.
Sollte einer von Euch hier im Besitz einer solchen Adresse sein oder bereits
Erfahrungen mit anderer Tinte gesammelt haben, NM an mich - zu gegebener Zeit
werde ich dann wieder eine solche Anleitung zusammenfassen...
Hier nun noch meine Adresse:
Hans-Joachim Schatz
FIDO: 2:246/2008.1
Tel.: 07431-2422
0171-7232766